Ergänzung oder Gegensatz zu Religionen?
Abgelegt unter Allgemein , Bildung :: Tags: Montessori, :: Kommentare deaktiviert für Ergänzung oder Gegensatz zu Religionen?Die Montessori-Pädagogik sieht den Menschen, schön veranschaulicht als Mikrokosmos, als Teil eines kosmischen Ganzen, dem Makrokosmos. Das Leben verläuft nach einem kosmischen Plan, in welchem jedes Lebewesen eine Aufgabe zu erfüllen hat. Was ihn aufgrund seiner grundsätzlichen Intelligenz vom Tier unterscheidet: Er kann sich dieser Aufgabe bewusst werden. Somit ist nur der Mensch fähig, Natur zu Kultur zu verändern und darf nicht auf Kosten anderer handeln – sondern als Teil der Schöpfung.
Aus dieser schönen Definition leitet sich die positive Weltanschauung der Montessori-Pädagogik ab, die ethischen Grundsätzen verpflichtet ist, ohne den Menschen zur Stellungnahme bezüglich seines Religionsbekenntnisses zu drängen – ohne der Schaffung soziokultureller Gegensätze, die leider allzu oft missverstanden werden. Diese der Montessori-Pädagogik zugrunde liegende Weltanschauung wird kosmische Erzeihung genannt und soll dazu führen, dass Heranwachsende ihre Grenzen selber dort wahrnehmen, wo die Sphäre anderer beginnt. Anders könnte man sagen, diese Philosophie ersetzt die zehn Gebote und unterscheidet sich von religiösen Ansichten und Überzeugungen dadurch, dass der Mensch selber ethisches Denken und Fühlen fähig ist – was beim Befolgen von Geboten doch nur sehr rudimentär gefragt ist.
Diese feine Unterscheidung zu religiösen Denkstrukturen ermöglicht jedem die Identifikation mit anderen Menschen auf eine Weise, dass dieser seine eigene Denkstruktur nicht in Frage stellen muss. Mit dieser Denkweise kann die Entstehung jeglicher religiös motivierter Kriege verhindert werden. Integratives Denken jeder Generation wäre das beste Mittel gegen Fanatismus, Extremismus und Fremdenhass. Ängste würden nur dort entstehen, wo sie gerechtfertigt sind und so psychische Gesundung in vielen Bereichen erwirken. Einzigartig an der Montessori-Pädagogik ist außerdem, dass sie andere Weltanschauungen nicht angreift sondern die positiven Inhalte in sich vereint ohne zu diskriminieren – eine Leistung, welcher man Religionen als solche nicht wirklich bescheinigen kann.