Wegen Turbo-Abiturs nicht auf Auslandsaufenthalt verzichten

Wie ein Jahr im Ausland verbringen, wenn ich doch mein Abitur nun in zwölf statt in dreizehn Jahren schaffen muss? Diese Frage stellen sich zur Zeit viele Jugendliche in Deutschland, die einerseits das sogenannte Turbo-Abitur ablegen müssen, andererseits aber auch nicht darauf verzichten möchten, während der Schulzeit ein High School Jahr im Ausland zu verbringen.

Das Thema G8 ist zur Zeit allgegenwärtig. Nicht nur Abiturienten müssen sich mit den direkten Konsequenzen der verkürzten Schulzeit auseinandersetzen, wie in etwa der Frage nach dem Studien- oder Ausbildungsplatz in Jahren, in denen nun gleich zwei Jahrgänge auf der Suche sind. Auch jüngere Schüler bleiben nicht ganz unbtroffen von der Umstrukturierung des Schulsystems. Hier fällt besonders die Frage nach den Möglichkeiten eines Auslandsaufenthaltes ins Gewicht.

Einigkeit herrscht darüber, wie wichtig ein mehrmonatiger Aufenthalt im Ausland wie in etwa ein High School Jahr für jeden Schüler ist, werden doch gerade während eines solchen Jahres Selbständigkeit, interkulturelle Kompetenz und Sprachkenntnisse gefördert. Ungeklärt hingegen ist die Frage nach dem wie und wann. Machte man vor der Umstellung auf G8 sein Austauschjahr noch standardgemäß in Klasse 11, ist diese nun fester Teil des Abiturs. Dennoch muss niemand auf sein High School Jahr im Ausland verzichten.

In Zeiten des verkürzten Abiturs finden längere Auslandsaufenthalte nun meist ein Jahr früher, also in der zehnten Klasse statt. Wichtig ist dabei die Frage nach der Anerkennung der im Ausland erbrachten Leistungen. Je nach Bundesland findet man hier unterschiedliche Bedingungen. So kann es sein, dass ein Schüler, der von einem High School Jahr heimkehrt, zunächst nur probeweise in die elfte Klasse aufgenommen wird und sich dort erst einmal bewähren muss. Ein anderes gängiges Modell ist der Leistungstest, den ein Schüler nach seiner Rückkehr ablegen musss. In jedem Fall sollte man sich vor Planung seines Auslandsaufenthaltes genau mit den Bestimmungen seines Bundeslandes auseinander setzen.

Eine weitere Option ist das High School Jahr zwischen der zehnten und elften Klasse. In diesem Fall muss letztere jedoch in Deutschland nachgeholt werden. Diese Regelungen klingen zunächst nach einer großen Umstellung, dennoch muss ganz klar gesagt werden, dass ein High School Jahr nach wie vor absolut lohnenswert ist. Erfahrungsgemäß haben deutsche Schüler keine größeren Probleme damit, nach ihrer Rückkehr den versäumten Unterrichtsstoff nachzuholen. Und selbst im Falle der Wiederholung einer Klasse kann man nur sagen: Wer voll hinter dem Abenteuer High School Jahr steht, der wird auch mit dem Turbo-Abitur keine Probleme haben!

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