Superschnelles Surfen bis zu 16 Megabit pro Sekunde – DSL macht es möglich. Internetanbieter versprechen Ihren Kunden meist ein blitzschnelles Internet. In der Realität werden die vom Anbieter versprochenen Übertragungsraten jedoch selten erreicht.Dies kann zum einen an verwendeten Technik des Kunden, wie z.B. des Computers oder des Routers liegen, zum anderen an falschen Einstellungen des Kunden an seinen Geräten. Laut Online-Umfragen sind bis zu 60 Prozent der DSL-Kunden unzufrieden mit den Geschwindigkeiten, die ihnen versprochen wurden und dem Service Ihrer Anbieter.

Missverständnisse in Verträgen und Angaben

Häufig kommt es jedoch zu Missverständnissen schon beim Vertragsabschluss. Werden vom Anbieter zum Beispiel 16 Megabit pro Sekunde angeboten, so gilt das meist als Geschwindigkeitsangabe für das Herunterladen von Dateien aus dem Web. Dies gilt dann jedoch nicht für das Hochladen etwa von umfangreichen E-Mails oder Dateien auf FTP-Servern.
Die Geschwindigkeit zum Upload ist in der Regel begrenzt auf höchstens 1 Megabit pro Sekunde.

Auf der anderen Seite sind einige DSL-Anbieter nicht ganz unschuldig an diesem Missverständnis. Eine Auflistung verschiedener großer DSL-Anbieter befindet sich im DSL-Anbieter Vergleich. In den Verträgen wurde undeutlich auf diese Unterschiede hingewiesen. Außerdem haben viele Anbieter erst später ihre Kunden darauf hingewiesen, das es sich bei den Datentransferraten um maximal erreichbare Geschwindigkeiten handelt.

Router überprüfen

Sind diese Missverständnisse ausgeräumt, so sollte der Verbraucher zunächst seine eigene Technik überprüfen. Wird ein Router verwendet, so sollte man sich zunächst um ein aktuelles Update der Firmware kümmern. Hierzu wird meist auf den Downloadseiten des Herstellers ein passendes Download bereitgestellt.

Benutzt man einen WLAN-Router, so sollte man hier den Standort des Routers überprüfen. Oft lohnt es sich den Router etwas zu drehen oder die Antenne in eine andere Richtung zu stellen um die Empfangsqualität am Computer zu verbessern. Störquelle kann auch eine Basisstation eines schnurrlosen Telefons sein. Die Empfangsqualität kann man ganz einfach in der Taskleiste eines jeden Windows-Rechners ablesen. Hier hilft es also das DSL-Router richtig einstellen ungemein.

Des Weiteren sollte man überprüfen ob im näheren Umfeld ein weiteres WLAN-Netz vorhanden ist. Es kann vorkommen, das sie WLAN-Netze im selben Sendekanal gegenseitig stören. Hier muss nur der Sendekanal des eigenen Netzes geändert werden. Außerdem bieten einige Geräte die Möglichkeit das Frequenzband auf 5 GHz zu wechseln. Allerdings muss das WLAN-Modul des Rechners dieses Frequenzband unterstützen. Dies verhindert den Datenstau.

Um zu testen ob die langsamen Geschwindigkeiten überhaupt am WLAN-Netz liegen, kann der Verbraucher provisorisch ein Netzwerkkabel als Verbindung nutzen. Verändert sich die DSL-Geschwindigkeit durch den Gebrauch des Ethernet-Adapters nicht, so kann der Geschwindigkeitsverlust nicht an dem WLAN-liegen.

Veraltete Technik

Ein Störfaktor in der DSL-Geschwindigkeit könnte auch ein veralteter oder defekter Splitter sein. Dieser Splitter muss dann gegebenenfalls ausgetauscht werden.

Besitzt ein Verbraucher schon seit mehreren Jahren einen DSL-Anschluss und hat sein Modem seit her nicht gewechselt so kann es auch sein, das dieses Modem das ADSL2+ nicht verwendet. Ältere Modems verwenden nur den älteren ADSL2-Standard der die 16 Megabit pro Sekunde nicht beherrschen kann. Bei älteren Betriebsystemen ist die Einstellung der MTU in der Registry ratsam. Diese beschreibt die maximale Datenpaketgröße die über ein Netzwerk verschickt werden kann. Bei neueren Betriebssystemen wie Windows Vista und Windows 7 ist dies nicht notwendig, da die Paketgröße hier automatisch geregelt wird.

Nicht immer technische Probleme

Wenn der Verbraucher auf einige Internetseiten im Web etwas länger warten muss, bis diese sich aufbaut, so kann es auch an dem Server liegen, auf dem die entsprechenden Seiten gehostet sind. In diesem Fall kann es sein, das der angesprochene Server ausgelastet oder so gar überlastet ist. Ist die langsame Geschwindigkeit jedoch ständig der Fall, so liegt es in fast allen Fällen ein Leitungsproblem vor. So ist zum Beispiel das Kabel von der Vermittlungsstation auf der Strasse zu lang.

Programme zur DSL-Optimierung

Programme zur DSL-Optimierung sind meist überflüssig. Sie optimieren nur den DSL-Verkehr auf der Leitung in dem sie einige zeitkritische Daten bevorzugt behandeln. Das bringt aber nur ISDN- oder Modem-Nutzern was, da die meisten DSL-Router so ein sogenanntes Traffic-Shaping schon standardmäßig integriert haben.

Die Zukunft heißt VDSL. Dies bedeutet ein Glasfaser-Anschluss von der Vermittlungsstelle aus direkt bis vor die Haustür. Bei dieser Art von Vernetzung werden sogar Geschwindigkeiten im Gigabit pro Sekunde gemessen.

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