Nicht wenige Menschen leiden im Verlauf ihres Berufslebens einmal unter Mobbing. Bei der hohen Zahl an Mobbingopfern stellt sich natürlich die Frage: Wer sind die Menschen, die mobben? Müssen das nicht zumindest ebensoviele Arbeitnehmer (oder auch Arbeitgeber) sein, wie jene Menschen, die als Opfer davon betroffen sind? Oft sind die Menschen, die Mobbing praktizieren Arbeitnehmer wie du und ich und Mobbing wird dabei auch nicht immer bewusst ausgeübt. Auch sind Menschen, die andere Arbeitnehmer unter dem Mobbing leiden lassen, nicht notwendigerweise bösartige Individuen, die Gefallen daran finden, Mitarbeiter leiden zu sehen.

Unbewusstes Mobbing kann viele Ursachen haben: Ein gut eingespieltes Team, das sich plötzlich der Situation ausgesetzt sieht, sich aufgrund von personellen Veränderungen völlig neu zu orientieren verfällt bisweilen in Strukturen von unbewusstem Mobbing. Auch Mitarbeiter, die es nicht gelernt haben, für ihre eigenen Rechte einzustehen, sind oft ein geeignetes Opfer, wenn es darum geht bei Fehlern in betrieblichen Abläufen den Schuldigen zu finden. Mitarbeiter, denen es nur schwerlich gelingt, sich in das Team zu integrieren und in eine Außenseiterrolle geraten, sind als potentielle Mobbingopfer ebenfalls gefährdet. Das mobbende Team ist sich des Mobbing dabei nicht unbedingt immer bewusst. Im Gegenteil: Es kann vorkommen, dass man die Kritik und jedes weitere Vorgehen an dem Außenseiter für gerechtfertig hält und zurecht den Schuldigen für Störungen im betrieblichen Ablauf gefunden hat. Viele Mobbingopfer suchen nicht die Hilfe, die ihnen zusteht und nicht selten endet ein Arbeitsverhältnis vorzeitig, das mit etwas Coaching für Mobbingopfer zu einer dauerhaften und teamfähigen Arbeit hätte werden können.

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